Zahnseide gehört zu den wichtigsten Hilfsmitteln der Mundhygiene, denn sie reinigt die Zahnzwischenräume, die eine Zahnbürste nicht erreicht . Fast ein Drittel der Zahnoberflächen bleiben beim Zähneputzen unberührt – hier können sich Plaque und Speisereste festsetzen und Karies oder Zahnfleischentzündungen (Gingivitis) verursachen . Aktuelle zahnmedizinische Empfehlungen raten daher, Zahnseide täglich anzuwenden . Zwar wurde 2016 kontrovers diskutiert, ob Zahnseide „wirklich wirkt“, doch Expertinnen betonen: Die vorhandenen Studien zeigen nur deshalb schwache Ergebnisse, weil viele Menschen Zahnseide nicht korrekt oder regelmäßig nutzen . Richtig angewendet reduziert Zahnseide nachweislich Zahnfleischentzündungen – Interdentalbürsten (kleine Bürstchen für Zwischenräume) wirken bei größeren Zwischenräumen sogar noch besser . In diesem Beitrag erfährst du, warum Interdentalpflege unverzichtbar ist, wie du Zahnseide Schritt für Schritt richtig benutzt, welche häufigen Fehler du vermeiden solltest und wie Zahnärztinnen Patient*innen die Anwendung effektiv vermitteln können. Außerdem betrachten wir gewachste vs. ungewachste Zahnseide – welche ist besser für die Reinigung der Zahnzwischenräume?, verschiedene Zahnseide-Typen und geben Tipps, wie du die Mundhygiene-Compliance verbessern kannst.

Warum ist Zahnseide so wichtig? (Empfehlungen & Studienlage)

Zahnzwischenraum-Pflege ist ein zentraler Baustein der Prävention. Die Bundeszahnärztekammer stellt klar: Eine Zahnbürste reinigt nur ca. 70 % der Zahnoberflächen – besonders beim richtigen Benutzen von Zahnseide. Karies und Parodontitis entstehen häufig in den ungeputzten Zwischenräumen . Um diesen Biofilm aus Bakterien zu entfernen, sollten alle Interdentalräume einmal täglich gründlich gereinigt werden . Ob man dazu Zahnseide oder Zahnzwischenraumbürsten einsetzt, hängt von den Gegebenheiten ab: Zahnseide empfiehlt sich bei engen Zwischenräumen, während bei größeren Lücken Interdentalbürsten ideal sind gewachste Arten von Zahnseide für die Reinigung der Zahnzwischenräume. . Entscheidend ist, täglich zu reinigen – so wird Plaque gar nicht erst zu hartnäckigem Zahnstein, der Entzündungen verursachen kann.

Externe Studien unterstützen diese Empfehlung: Ein Cochrane-Review (2019) zeigte, dass Zahnseide zusätzlich zum Zähneputzen nach einigen Wochen zu weniger Plaque und Zahnfleischbluten führt als Zähneputzen allein . Gleichzeitig wurde deutlich, dass viele Proband*innen die Anwendung nicht konsequent genug durchführten – was die Wirksamkeit natürlich schmälert . Fachleute sind sich dennoch einig, dass Zahnseide bei richtiger Nutzung ein wichtiger Beitrag zur Gingivitis-Prävention ist. Auch die American Dental Association (ADA) betont, dass Zahnseide ein essentieller Bestandteil der täglichen Zahnpflege bleiben sollte . Wichtig zu wissen: Für die reine Kariesprophylaxe sind die Evidenzen schwächer – Zahnseide reduziert vor allem weiche Beläge und Entzündungen, während ein zusätzlicher Effekt auf das Kariesrisiko bisher kaum belegbar ist . Dennoch gilt: Eine saubere Zahnzwischenraumhygiene trägt dazu bei, Karies an schwer zugänglichen Stellen vorzubeugen, und ist unverzichtbar für gesundes Zahnfleisch.

Patienten-Compliance: Leider nutzen in Deutschland nur sehr wenige Menschen regelmäßig Zahnseide. Nach Schätzungen haben zwar etwa 20 % Zahnseide im Haushalt, aber nur rund 5 % verwenden sie täglich . (Zum Vergleich: In den USA flosseln etwa 28 % der Bevölkerung täglich .) Gründe für die Zurückhaltung sind oft Bequemlichkeit oder Unsicherheit in der Anwendung. Hier sind Zahnärzt*innen und Prophylaxe-Fachkräfte gefragt, Aufklärung zu leisten (Tipps dazu weiter unten). Wichtig ist die Botschaft: Jede Anwendung zählt – auch wenn man nicht jeden Tag Zahnseide nutzt, ist selbst gelegentliches Reinigen besser als gar keines . Und: Perfektion ist nicht nötig – mit etwas Übung geht die Handhabung schnell in Fleisch und Blut über. Bei Unsicherheit sollte man sich die richtige Technik in der Zahnarztpraxis zeigen lassen .

Schritt-für-Schritt: Zahnseide richtig benutzen

Alt-Text: Schematische Darstellung einer Zahnzwischenraumreinigung mit Zahnseide in C-Form – der blaue Faden legt sich rund um den Zahn.

Die richtige Technik bei der Zahnseide-Anwendung ist entscheidend, um Verletzungen zu vermeiden und maximale Wirkung zu erzielen. Plane anfangs ein paar Minuten extra ein – mit Routine wird es schneller gehen. Was brauchst du? Idealerweise eine reißfeste Zahnseide (gewachst oder ungewachst, je nach Vorliebe) und saubere Hände. Folgende Anleitung hilft dir, Zahnseide Schritt für Schritt korrekt anzuwenden:

  1. Genügend Zahnseide abtrennen: Nimm etwa 40–50 cm Zahnseide von der Rolle . Das klingt viel, aber du brauchst für jeden Zahnzwischenraum ein frisches Stück sauberen Faden.
  2. Zahnseide richtig halten: Wickle die Enden der Zahnseide um deine Finger, während du die Zahnseide vorsichtig bewegst. beide Zeigefinger (alternativ Mittelfinger), bis zwischen deinen Händen ein straffes Stück von ca. 5 cm Länge bleibt . So hast du optimalen Halt und Kontrolle. Für die oberen Zähne kannst du die Zahnseide straff zwischen Daumen spannen, für die unteren zwischen Zeigefinger.
  3. Sanft einfädeln: Führe die gespannte Zahnseide nun vorsichtig mit einer leichten Zickzack-Bewegung zwischen zwei Zähne ein . Wichtig: Niemals mit Gewalt oder ruckartig „hineinschießen“ lassen, um das Zahnfleisch nicht zu verletzen. Ein bisschen Hin-und-her-Bewegen hilft, die enge Kontaktstelle zu passieren.
  4. C-Form am Zahnfleischrand: Sobald die Zahnseide den Zahnfleischrand erreicht, lege sie in einer C-Form um den Zahn . Das bedeutet, du biegst den Faden so, dass er seitlich an der Zahnoberfläche anliegt.
  5. Zahnseite ausstreichen: Reinige nun den Zahn, indem du die straffe Zahnseide mit sanftem Druck am Zahn auf- und abwärts bewegst. „Umschlinge“ dabei den Zahn mit der C-Form und gleite 1–2 mm unter das Zahnfleisch (der Bereich, der nicht fest am Zahn anhaftet) . Dadurch entfernst du Beläge bis unter den Zahnfleischrand, wo Entzündungen entstehen können. Falls es anfangs leicht blutet, nicht erschrecken – das ist oft ein Zeichen für bestehende Entzündung und gibt sich nach einigen Tagen regelmäßiger Reinigung .
  6. Für beide Seiten nutzen: Ziehe die Zahnseide anschließend vom Zahn weg nach oben zur Kaufläche hin heraus – so „kehrst“ du Speisereste und Plaque aus dem Zwischenraum . Nun fädelst du die gleiche Stelle der Zahnseide noch einmal in denselben Zahnzwischenraum, aber an die andere Zahnseite, und wiederholst dort die Auf-und-ab-Bewegung, während du die Zahnseide vorsichtig führst. Auf diese Weise reinigst du jede der zwei benachbarten Zahnflächen in dem Zwischenraum gründlich. Vergiss nicht, auch hinter dem letzten Zahn ganz hinten im Mundraum zu reinigen (auch dort setzt sich Belag an!).
  7. Mit einem langen Stück Zahnseide weitergehen: Bevor du zum nächsten Zwischenraum übergehst, rolle die benutzte Zahnseide ein Stück weiter auf deinen Finger und nutze ein frisches, unbenutztes Segment . So verhinderst du, dass du gerade entfernte Bakterien in den nächsten Zwischenraum wieder einbringst. Wiederhole Schritt 3–6 für alle Zahnzwischenräume – auch an den Außenseiten der letzten Backenzähne, um die Reinigung der Zahnzwischenräume zu gewährleisten. Nimm bei Bedarf ein neues Stück Zahnseide, falls das verwendete Stück schmutzig oder ausgefranst wird.
  8. Entsorgen: Verwende jedes Zahnseiden-Stück nur einmal. Ein bereits benutztes Stück ist ausgefranst, voller Bakterien und reinigt nicht mehr effektiv. Greif für die nächste Anwendung lieber zu einem frischen Faden (Zahnseide ist günstig, an deiner Zahngesundheit zu sparen lohnt sich nicht).

Tipp: Der beste Zeitpunkt zum Zahnseide nutzen ist abends vor dem Schlafengehen. So bleiben keine Speisereste über Nacht im Mund . Ob du vor oder nach dem Zähneputzen flosselst, ist weniger wichtig – Hauptsache, du tust es überhaupt . Viele bevorzugen vor dem Zähneputzen, damit gelöste Partikel anschließend mit der Bürste weggespült werden können. Baue die Zahnseide am besten fest in deine abendliche Routine ein – z.B. immer direkt nach dem Abendessen oder vor dem Zähneputzen.

Häufige Fehler bei der Verwendung von Zahnseide

Auch wenn Zahnseide an sich einfach ist, kann man bei der Anwendung einiges falsch machen. Hier sind die Arten von Zahnseide, die du verwenden kannst. häufigsten Fehler – und wie du sie vermeidest:

  • Fehler 1: Zahnseide nur selten verwenden: Einige nutzen Zahnseide nur „ab und zu“ oder direkt vorm Zahnarzttermin. Das reicht leider nicht. Plaque bildet sich täglich neu; Zahnseide sollte zur täglichen Gewohnheit werden – idealerweise einmal pro Tag (abends). Lass die Zahnseide nicht monatelang im Badezimmerschrank verstauben, sondern nutze sie regelmäßig. Nur so verhinderst du dauerhaft Zahnzwischenraum-Karies und Zahnfleischentzündungen. Tipp: Falls du es oft vergisst, stelle die Zahnseide gut sichtbar neben die Zahnbürste oder stelle dir eine Erinnerungsfunktion im Handy.
  • Fehler 2: Nachlässige Technik („säbeln“): Viele Menschen fädeln die Zahnseide zu hastig ein oder sägen heftig hin und her. Das kann das Zahnfleisch verletzen und tut unnötig weh. Besser: Gehe immer behutsam vor. Lass die Zahnseide sanft in den Zwischenraum gleiten (nicht drücken!) . Nie horizontal hin- und herschneiden am Zahnfleischrand – statt zu putzen würdest du dabei wie mit einem Messer ins Zahnfleisch schneiden. Richtig ist die C-Form am Zahn und das vertikale Ausstreichen, wie oben beschrieben. Nimm dir pro Zwischenraum ein paar Sekunden Zeit – mit der Übung klappt das schnell und dein Zahnfleisch bleibt intakt.
  • Fehler 3: Falscher Zeitpunkt: Ein weit verbreiteter Irrtum ist, Zahnseide nach dem Zähneputzen zu verwenden. Tatsächlich empfehlen viele Expert*innen die Reihenfolge erst Zahnseide, dann Zähneputzen . Grund: Die Zahnseide holt Essensreste heraus, die du anschließend wegputzen und ausspucken kannst. Würdest du erst putzen und dann flosseln, verbleiben diese Partikel evtl. im Mund. Falls du bisher immer nach dem Putzen zur Zahnseide gegriffen hast – versuche es künftig andersherum. (Sollte deine bevorzugte Routine jedoch eine andere sein und du benutzt zuverlässig Zahnseide, dann bleib lieber dabei, als es ganz zu lassen. Wie gesagt: Ob davor oder danach ist nicht so entscheidend wie die Hauptsache, dass du Zahnseide benutzt !)
  • Fehler 4: Ungeduld bei Blutungen: Wenn du anfängst, regelmäßig Zahnseide zu nehmen, kann es anfangs etwas bluten. Viele schrecken dann zurück – doch das ist der Fehler. Leichtes Zahnfleischbluten bedeutet meist, dass schon eine Entzündung (Gingivitis) vorliegt . Statt aufzuhören, solltest du weiter täglich reinigen, denn nur so heilt das Zahnfleisch und die Blutungen lassen nach 2–3 Tagen nach . Hörst du auf, bleibt die Entzündung bestehen. Wichtig: Sollten starke oder anhaltende Blutungen auftreten oder Schmerzen bestehen, lass deinen Zahnarzt draufschauen. In der Regel ist jedoch konsequentes Weitermachen die richtige Lösung.
  • Fehler 5: Ein Stück Zahnseide für alle Zähne: Manche verwenden dasselbe Stück Zahnseide für den ganzen Mund. Damit verteilst du aber Bakterien von einem Zwischenraum zum nächsten. Besser: Benutze für jeden Zahnzwischenraum einen frischen Abschnitt der Zahnseide . Daher die Empfehlung, so ein langes Stück (40+ cm) abzuschneiden – dann reicht es für alle Zähne. Wenn du Zahnseide-Sticks verwendest, solltest du pro Anwendung mehrere Sticks nutzen und jeden nur einmal verwenden (oder gleich wieder auf klassische Zahnseide umsteigen, da Einweg-Sticks sonst viel Plastikmüll verursachen).

Tipps zur Patientenaufklärung: Zahnseide richtig vermitteln

Für Zahnärztinnen und Zahnärzte sowie Prophylaxe-Personal ist die Aufklärung der Patient*innen zur Zahnseide ein wichtiger Teil der Vorsorge. Hier einige Tipps, wie man die Anwendung effektiv vermitteln kann:

  • Demonstration in der Praxis: Zeige den Patientinnen praktisch, wie Zahnseide benutzt wird – z.B. mithilfe eines großen Zahnmodells oder indem du beim Patienten selbst einen Zwischenraum mit Zahnseide reinigst (natürlich mit Erklärung). Das Hands-on-Erlebnis bleibt oft besser im Gedächtnis als nur darüber zu reden. Lass die Patientinnen die Technik auch unter Aufsicht ausprobieren, um Fehler gleich zu korrigieren.
  • Einfache Schritt-für-Schritt-Anleitung mitgeben: Viele vergessen Details der Instruktion wieder zuhause. Gib daher Merkblätter oder Infokarten mit den wichtigsten Schritten (wie oben beschrieben) mit. Auch ein Verweis auf ein anschauliches Erklärvideo kann helfen. Wichtig ist, Hemmschwellen abzubauen – vermittle, dass es okay ist, anfangs unsicher zu sein, und dass sie gerne nachfragen dürfen.
  • Motivation durch Aufklärung: Erkläre geduldig den Nutzen von Zahnseide – z.B. dass regelmäßige Interdentalpflege Zahnfleischbluten reduziert und langfristig vor Zahnverlust durch Parodontitis schützen kann . Patienten sollten verstehen, warum sie sich die Mühe machen. Visualisiere ggf. mit Bildern von entzündetem vs. gesundem Zahnfleisch oder zeige plakativ, wie viel Belag sich zwischen ungepflegten Zähnen sammelt. Verständnis fördert die Compliance.
  • Individuelle Lösungen anbieten: Nicht jeder kommt mit klassischer Zahnseide gleichermaßen gut zurecht. Frage nach Schwierigkeiten – z.B. wenn jemand motorische Probleme hat oder die Handhabung als zu fummelig empfindet. Empfiehl in solchen Fällen Alternativen wie Zahnseidehalter (Spange mit gespanntem Faden) oder Interdentalbürsten, wo geeignet. Auch Wasserflosser (Mundduschen) können für bestimmte Patientinnen eine Ergänzung sein – sie ersetzen Zahnseide zwar nicht vollständig, sind aber besser als gar keine Zwischenraumpflege. Zeige ggf. den korrekten Einsatz dieser Hilfsmittel. Für Patientinnen mit Brücken oder festen Zahnspangen demonstriere den Gebrauch von Super-Floss (faden mit verstärkter Enden zum Einfädeln) oder Floss-Threadern (Einfädelhilfe).
  • Bleeding on Brushing ansprechen: Wenn Patient*innen über Zahnfleischbluten klagen oder du entzündetes Zahnfleisch siehst, ist das eine Gelegenheit, Zahnseide aktiv anzusprechen. Erkläre, dass blutendes Zahnfleisch meist auf Plaque in den Zahnzwischenräumen hindeutet und durch regelmäßige Reinigung in wenigen Tagen heilen kann. . So verknüpft der Patient direkt sein Problem mit der Lösung „Zahnseide täglich“, was die Bereitschaft erhöht.
  • Erfolgserlebnisse teilen: Frage beim nächsten Termin nach den Erfahrungen. Loben („Man merkt, dass Sie die Zahnzwischenräume jetzt besser pflegen, das Zahnfleisch blutet kaum noch!“) verstärkt positives Verhalten. Falls weiterhin Probleme bestehen, suche gemeinsam nach Lösungen (andere Technik, Hilfsmittel, etc.). Eine engmaschigere Betreuung (z.B. Anruf nach zwei Wochen zur Nachfrage) kann ebenfalls hilfreich sein.

Patientencompliance steigern: Oft scheitert die regelmäßige Zahnseide-Nutzung am inneren Schweinehund. Hier können kreative Ansätze helfen. Ein Tipp ist, Zahnseide sichtbar im Bad zu platzieren oder mittels Smartphone-Erinnerung zur gleichen Zeit am Tag einzubauen. Auch kleine Belohnungen können wirken – z.B. ein Kalender, in den man jeden „Zahnseide-Tag“ einen Haken setzt, und bei 30 Tagen am Stück gönnt man sich etwas Schönes. Zahnärzt*innen können zudem beim Prophylaxetermin gezielt nachfragen („Wie oft haben Sie Zahnseide verwendet seit unserem letzten Termin?“) – allein die Aussicht, darüber zu sprechen, motiviert manche Patienten im Vorfeld fleißiger zu sein.

Interdentalpflege und Gingivitisprävention: Mehr als nur Zahnseide

Die Reinigung der Interdentalräume (Zahnzwischenräume) ist zentral, um Gingivitis und Parodontitis vorzubeugen. Wie erwähnt, sind bakterielle Beläge in den Zwischenräumen Hauptverursacher für Zahnfleischentzündungen und Karies . Zahnseide ist ein bewährtes Mittel, diese Beläge täglich zu entfernen. Studien zeigen, dass regelmäßige Interdentalpflege die Entzündungsneigung deutlich senkt . Schon nach wenigen Wochen lässt Zahnfleischbluten oft nach, wenn man konsequent Zahnseide oder Interdentalbürstchen verwendet.

Wichtig ist, das passende Hilfsmittel für die individuellen Zahnzwischenräume zu wählen. Interdentalbürsten gibt es in verschiedenen Größen – sie sind ideal, wenn genügend Platz vorhanden ist (oft im Seitenzahnbereich bei etwas größeren Zwischenräumen oder bei zurückgegangenem Zahnfleisch). Diese Bürstchen erzielen bei passender Größe eine sehr effektive Plaque-Entfernung (in Studien sogar effektiver als Zahnseide) . Allerdings passen sie nicht in ganz enge Kontaktpunkte – hier kommt weiterhin die Zahnseide ins Spiel, um die schmalen Approximalflächen zu säubern . Im Idealfall nutzen Patienten das für sie optimale Interdental-Pflegeprogramm: z.B. Bürstchen für die hinteren Bereiche und Zahnseide für vorne, wo die Zähne enger stehen. Zahnärztliche Teams sollten dies bei der Prophylaxe individuell empfehlen und gegebenenfalls verschiedene Größen austesten.

Neben klassischen Bürstchen und Fäden gibt es ergänzend Mundduschen bzw. Water Flosser. Diese Geräte spülen mit einem Wasserstrahl zwischen den Zähnen. Sie können Plaquereste und Speisereste ausspülen und sind vor allem bei festsitzenden Zahnspangen oder für Menschen mit eingeschränkter Geschicklichkeit nützlich. Allerdings ersetzen sie die mechanische Reinigung (Schrubben bzw. Schaben) nicht vollständig – Zahnseide oder Bürstchen sollten sie daher nicht komplett verdrängen. Als Add-on können sie aber die Mundhygiene weiter verbessern, insbesondere zur Vorbeugung von Gingivitis bei Problemstellen. Auch hier gilt: Die beste Methode ist die, die der Patient tatsächlich regelmäßig anwendet. Es schadet nicht, verschiedenen Patienten verschiedene Ansätze vorzuschlagen, solange mindestens ein Interdental-Hilfsmittel täglich zum Einsatz kommt.

Gewachste vs. ungewachste Zahnseide und andere Zahnseide-Typen

Ein häufige Frage ist, ob gewachste Zahnseide besser reinigt als ungewachste. Die kurze Antwort: Nein, in der Reinigungswirkung gibt es keinen Unterschied . Beide Varianten entfernen Plaque gleich gut, wenn sie richtig benutzt werden. Der Unterschied liegt im Handling: Gewachste Zahnseide gleitet leichter zwischen enge Zahnkontakte, da die Wachsschicht sie glatter macht. Das kann bei sehr dicht stehenden Zähnen das Einfädeln erleichtern – und reduziert die Gefahr, dass die Seide ausfranst oder reißt. Ungewachste Zahnseide dagegen „quietscht“ leicht am sauberen Zahn (was manchen als Erfolgserlebnis dient) und ist etwas rauer in der Oberfläche, was theoretisch den Belag abschaben kann – in der Praxis macht das aber kaum einen Unterschied. Welche man wählt, ist vor allem Geschmackssache: Probiere aus, womit du besser zurechtkommst. Wichtig ist weniger die Art der Zahnseide als dass du sie regelmäßig benutzt .

Zahnseide-Typen: Neben Wachs vs. ungewachst gibt es noch weitere Unterschiede bei Zahnseiden:

  • Multifilament vs. Monofilament: Traditionelle Zahnseide besteht aus gesponnenen Nylonfäden (multifilament), die sehr reißfest, aber auch etwas „flauschig“ sind. Moderne PTFE-Zahnseide (z.B. Glide-Seide) ist ein einzelner PTFE-Faden (Monofilament), der extrem glatt und gleitfähig ist. Vorteil: Monofilamente gleiten besonders gut und fransen kaum aus; Nachteil: Sie sind teurer und fühlen sich sehr glatt an, was manchen das „Putzerlebnis“ nimmt. Beide Varianten reinigen effektiv.
  • Zahnseide-Band: Es gibt rundes Zahnseide-Floss und flaches Zahnseideband. Letzteres ist breiter und flacher, ähnlich einem Band. Zahnseideband kann bei engen Zwischenräumen angenehmer sein, da es sich flach reinschieben lässt, ohne zu reißen, und eine breitere Reinigungsoberfläche hat. Wer mit normaler Seide Probleme hat, kann das Band ausprobieren.
  • Aromatisiert und beschichtet: Viele Zahnseiden sind mit Minzgeschmack oder anderen Aromen versehen – das hinterlässt ein frisches Gefühl und kann die Anwendung angenehmer machen. Manche sind auch mit antibakteriellen Substanzen (wie Chlorhexidin) oder Fluoriden beschichtet, um einen zusätzlichen chemischen Effekt bei der Reinigung der Zahnzwischenräume zu bieten. Der Nutzen solcher Beschichtungen ist allerdings begrenzt und ersetzt keine richtige Putztechnik. Letztlich können aromatisierte Fäden aber die Motivation steigern – wenn es Spaß macht und frisch schmeckt, bleibt man eher dabei.
  • Zahnseide-Sticks (Flossetten):  Alt-Text: Ein Zahnseide-Stick („Flossette“) aus Kunststoff mit gespanntem Zahnseide-Faden als praktischer Halter.  Wer die Fummelei mit dem Faden nicht mag, kann sogenannte Zahnseide-Sticks verwenden. Das sind kleine Y- oder F-förmige Kunststoffhalter, auf denen ein kurzes Stück Zahnseide straff eingespannt ist. Man hält den Griff und kann so mit einer Hand die Zahnseide zwischen die Zähne führen. Dies erleichtert die Handhabung – vor allem bei den hinteren Backenzähnen oder für Menschen mit eingeschränkter Beweglichkeit der Finger. Allerdings haben Flossetten auch Nachteile: Meist ist der Faden recht kurz und für mehrere Zwischenräume derselbe – man kann ihn nicht wie beim langen Faden für jeden Zahn wechseln. Damit besteht die Gefahr, Plaque einfach zu verteilen. Deshalb sollte man pro Zwischenraum einen neuen Stick nehmen oder die gespannte Seide zwischendurch mit Wasser abspülen. Zudem erzeugen Einweg-Sticks Plastikmüll. Es gibt allerdings auch Halter mit austauschbaren Fäden, die etwas nachhaltiger sind. Fazit: Zahnseide-Sticks sind besser als gar keine Interdentalreinigung und können den Einstieg erleichtern. Langfristig lohnt es sich aber, das Handling mit dem klassischen Faden zu erlernen – es ist gründlicher und umweltfreundlicher.
  • Super-Floss: Dies ist eine spezielle Zahnseide für Zahnspangen-Träger oder Brücken. Sie besteht aus drei Bereichen: einem festen, dünnen Endstück zum Einfädeln, einem flauschigen, wolligen Mittelteil für die Reinigung großer Zwischenräume oder unter Brücken, und einem normalen Abschnitt. Super-Floss eignet sich hervorragend, um unter Brückengliedern oder um die Brackets einer festen Zahnspange herum zu reinigen, wo normale Zahnseide nicht hinkommt. Die Anwendung erfordert etwas Geduld, aber Kieferorthopädinnen und Prophylaxehelfer sind wichtig für das richtige Benutzen von Zahnseide.innen zeigen sie betroffenen Patient*innen meist gezielt.

Abschließend sei betont: Welche Zahnseide-Typ du benutzt, ist weniger wichtig, als dass du überhaupt Zahnseide benutzt . Finde eine Variante, mit der du dich wohlfühlst – dann bleib dran und reinige deine Zahnzwischenräume täglich. Dein Zahnfleisch und deine Zähne werden es dir danken!

Zahnseide in der Praxis: Innovative Helfer & Fazit

Moderne Zahnärztinnen setzen auch auf kreative Wege, um Patientinnen zur Mundhygiene zu motivieren. Ein Beispiel sind Zahnseide-Visitenkarten wie floss cards® – dabei handelt es sich um Visitenkarten im Kreditkartenformat, die 10 Meter gewachste Zahnseide enthalten und individuell bedruckt werden können. Solche Gadgets vereinen Patientenaufklärung mit Praxis-Marketing: Die Patienten erhalten einen nützlichen Alltagshelfer für die Zahnpflege und werden bei jedem Griff zur Zahnseide an die Praxis erinnert. Gleichzeitig hebt sich eine solche Visitenkarte deutlich von Standard-Werbemitteln ab. Mehr zu den Vorteilen dieser innovativen Zahnseide-Karten erfährst du auf der Produktseite der floss cards® Zahnseide-Visitenkarten.

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Fazit: Die richtige Anwendung von Zahnseide ist leicht zu erlernen und ein unverzichtbarer Bestandteil der täglichen Mundhygiene. Zahnärztliche Empfehlungen und Studien untermauern die Bedeutung der Interdentalpflege für gesunde Zähne und gesundes Zahnfleisch. Vermitteln wir Patientinnen also weiterhin, wie wichtig Zahnseide & Co. sind – am besten Schritt für Schritt mit guter Anleitung und cleveren Hilfsmitteln. Starte am besten gleich heute deine neue Zahnseide-Routine – und falls du eine kreative Art suchst, deine Patientinnen dazu zu motivieren, schau dir den floss cards® Konfigurator an. Setze auf floss cards® und verbinde Mundgesundheit mit Marketing – deine Patienten und dein Praxiserfolg werden es dir danken!

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